Das Gebiet der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie umfasst sowohl medizinisches als auch zahnärztliches Wissen. Von der Kieferfehlstellung über die Behandlung des Zahnhalteapparates bis zu Verletzungen des Kiefers werden durch den MKG-Chirurgen behandelt.

MKG-Chirurgie – Allgemeines

In der Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie vereinen sich medizinisches und zahnärztliches Wissen. Der Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurg (MKG – Chirurg) trägt deshalb zwei Titel und ist als Facharzt für die Parodontalchirurgie, Implantologie, die Oralchirurgie und Unfallchirurgie zugelassen. Aber auch die Behandlung medizinischer Probleme im Mund- und Rachenraum wie Entzündungen der Nasennebenhöhlen und die Behandlung von Tumoren gehören in sein Fachgebiet. Die Zahnärzte des ZahnZentrums arbeiten eng mit MKG-Chirurgen zusammen.

Kieferfehlstellungen – Allgemeines

Kieferfehlstellungen können sich vererben, sie können aber auch erworben werden. Das Kiefergelenk verbindet den beweglichen Unterkiefer mit dem Rest des Schädels und kann sich nicht nur auf und ab bewegen sondern auch Drehbewegungen vollführen. Es besteht aus der Gelenkgrube, der Knorpelscheibe und den Kieferköpfchen. Nur wenn die beiden Kiefergelenke symmetrisch zu einander stehen und die Kaumuskulatur beidseitig dieselbe Spannung und Länge ausweist, ist eine optimale Funktionsweise gegeben. Bei jedem Schlucken überprüft das Gehirn, ob all diese Einstellungen stimmen. Ist dies nicht der Fall, so löst es Kompensationsverhalten aus. Deshalb haben Fehlstellungen des Kiefers Auswirkungen auf die Position der Zähne, des Bisses und der Kaumuskulatur und umgekehrt. Sie führen zu Verspannungen der Muskulatur im Nacken und beeinflussen die Körperhaltung und Körperstatik. Für die Korrektur der Vielzahl von Fehlstellungen sind verschiedenste operative Techniken entwickelt worden. Die am besten Bekannten werden nachfolgend kurz dargestellt.

Verbreiterung des Oberkiefers (Gaumennahtsprengung)

Verschiedene Methoden können zur Dehnung des Oberkiefers verwendet werden

Die Gaumennahtsprengung oder Gaumennahterweiterung wird bei zu schmalem Oberkiefer angewendet. Dies insbesondere, wenn der Oberkiefer viel schmaler als der Unterkiefers ist. Auch auf die Nasenatmung, kann die Erweiterung einen positiven Einfluss haben. Je nach Alter und Korrekturbedarf können verschiedene Methoden zum Einsatz kommen. Ihr Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurge wird Sie ausführlich beraten.

Verlagerung des Oberkiefers (Le Fort I-Osteotomie)

Diese Operationstechnik wird bei einer starken Zurückbildung des Maxillar-Knochens angewendet. Die Maxilla, der Oberkieferknochen ist der zweitgrößte Knochen des Schädels und formt gleich drei wichtige Körperhöhlen. Zum einen das Dach der Mundhöhle, Boden und Seitenwand der Nasenhöhle und den Boden der Augenhöhle (Orbita). Durch die Trennung des Oberkiefers oberhalb der Zahnwurzeln, besteht die Möglichkeit, den Knochen in allen drei Dimensionen neu zu positionieren. Um den Aufbau und das Festwachsen des Oberkiefers in der neuen Position zu fördern, kann es notwendig sein, ergänzend ein Knochentransplantat aus körpereigenem Knorpel zu verwenden. Sind sehr große Verlagerungen notwendig, werden zudem sogenannte Distraktoren versteckt in der Kieferhöhle eingepflanzt. Diese ermöglichen es, den nach der Operation noch weichen Knochen zu dehnen, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.

Verlagerung des Unterkiefers (Methode nach Obgeweser und Dal Pont)

Diese Operation wird von der Mundhöhle aus durchgeführt. Dadurch muss die äußerliche Gesichtshaut nicht verletzt werden und es entstehen keine sichtbaren Narben. Ziel ist es die angeborene oder erworbene Fehlstellung des Kiefers so zu verlagern, dass eine korrekte Verzahnung und Kaufunktion erstellt werden. Gleichzeitig kann auch das Gesichtsprofil ästhetisch verbessert werden. Die Position der Kiefergelenke wird dabei möglichst erhalten. Die Verlagerung nach Obwegeser – Dal Pont ist die gebräuchlichste Methode.

Verlagerung einzelner Kieferstücke (Segmentosteotomie)

Dieser skelettverlagernde Eingriff dient der Herstellung normaler Bissverhältnisse und harmonischer Gesichtsproportionen bei verschiedenen Deformitäten. Diese großen und individuell zu planenden Eingriffe können auch in Kombination notwendig sein und werden in der Regel durch ein interdisziplinäres Team geplant.

Da der Erfolg alle diese Korrekturen davon abhängt, dass die individuellen körperlichen Gegebenheiten berücksichtigt werden, ist eine gute Planung und Vorbereitung wichtig. Ihr Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurge im ZahnZentrum führt deshalb die Abklärungen mit modernsten technischen Geräten durch, welche eine Beurteilung Ihrer persönlichen Situation möglich machen.

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Implantologie

Implantologie

Jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens zwei Sets an gesunden Zähnen zur Verfügung, insofern er von Anfang an Sorge dazu trägt. Das macht sich die Werbung zu Nutzen indem die Werbeträger immer mit einem strahlend schönen Lächeln präsentiert werden. Eine erwachsene Person hat 32 Zähne, welche aber nicht nur zum Lächeln schön aussehen sollten, sondern welche vor allem zum Kauen gedacht sind. Eine normale und gesunde Kaufunktion erhält auch die unter den Zähnen liegenden Knochen, insbesondere den Unterkieferknochen. Durch eine gleichmäßige Belastung beim Kauen wird nicht nur der Kieferknochen erhalten, sondern auch die Bänder und Muskeln, welche für die Bewegung des Kiefers beim Sprechen und Kauen notwendig sind, bleiben stark und funktionstüchtig. Das wirkt sich letztlich auch auf die Muskulatur im Hals und die ganze Körperhaltung aus. Das gute und gründliche Kauen von harter Nahrung (Rohkost, Vollkornprodukten) erhält deshalb neben dem Verdauungstrakt auch die Muskel und Knochenfunktion des Kiefers.

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